Italienische
Museen
Italien
ist mit etwa 1500 Museen das Land der Welt mit den meisten
Museen, was auf das immense Kunsterbe zurückzuführen
ist mit einem Bestand, der fast die Hälfte der Kunstwerke
der ganzen Welt ausmacht. Demnach ist Italien weltweit ein
einmaliger Fall, nicht nur wegen der ungeheuren Fülle
an Kunstschätzen: Kunst ist hier in zeitlich ununterbrochener
Folge zugegen, ohne Pause und Lücken, ausgehend von der
Altsteinzeit, so als ob jede künstlerische Entwicklung,
jede Kunstform zuerst in unserem Land erprobt worden wäre.
Darüber hinaus liegen unter der Erde oder im Meer noch
viele Kunstschätze, die bisher noch nicht ausgegraben
oder geborgen worden sind. Die italienische Kunst breitet
sich vor den Besuchern in prestigereichen, herrlichen Museen
aus, in denen die kostbarsten Werke der Welt aufbewahrt sind,
wie die Pinakothek Brera in Mailand, die Uffizien
in Florenz, die Vatikanischen Museen in Rom.
Doch
nicht nur die reichen Sammlungen und der hohe Wert der Exponate
oder die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich machen
die Bedeutung der italienischen Museen aus. Ihre Bedeutung
liegt heute darin, dass sie in sozialer und didaktischer Hinsicht
auch einem nicht kunstbewanderten Publikum zuteil werden.
Seit rund dreißig Jahren hat sich das Museum in Italien
in ein wichtiges soziales und erzieherisches Instrument verwandelt:
ein Beispiel dafür ist die Galleria Nazionale dArte
Moderna in Rom, die monatlich einen Zustrom von durchschnittlich
etwa 4000 Besuchern verbuchen kann. Die italienischen Museen
haben lange Öffnungszeiten, verfügen über Informations-
und Verkaufspunkte und veranstalten Führungen. Die Besucher
schätzen im allgemeinen die Anordnung der Werke im Innern
der Museen und äußern sich auch positiv zur Beleuchtung.
Oft werden mit den ständigen Sammlungen verbundene thematische
Ausstellungen mit Konferenzen und Seminaren veranstaltet.
Das
jedes Museum ein Ort der kulturellen Vermittlung ist, wo Exponate
aufbewahrt und so angeordnet werden, damit der Besucher ein
Interpretationsmodell erhält, haben die italienischen
Museen in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Verbesserungen
und Initiativen gestartet wie thematische Ausstellungen, Künstler-Monographien,
architektonische Rundgänge, vertiefende Einführungen
in ein einzelnes Werk usw., mit dem Ziel, das Publikum in
die Lage zu versetzen, Kunstwerke unter einem anderen Licht
zu sehen und sich der Kunst auf eine neue, andere Art als
bisher zu nähern.
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